Die Rolle der Maschine in der Smart Factory
Welche Rolle nimmt die Maschine zukünftig - oder schon heute - in der Smart Factory ein? Wird sie noch immer ein Stand-alone-System sein?
Bernhard Rohe
Geschäftsführender Gesellschafter ViewSystems
Wie wird sie aussehen, die Maschine der Zukunft? Das ist sicherlich nicht leicht zu beantworten und sehr von der Art der herzustellenden Produkte und Technologien abhängig. Sicher ist aber, dass sich die Richtung des Informationsflusses umkehren wird.
Die Richtung des Informationsflusses wird sich in der Produktion umkehren.
Die Smart Factory, womit heute eher noch die interne Digitalisierung der Produktion gemeint ist, wird in nicht allzu ferner Zukunft mit Digitalen Lieferketten gekoppelt sein. Über Blockchain erreichen uns in dieser Umgebung virtuelle Produkte, die zwar physikalisch noch nicht existieren, sehr wohl aber als Datenmodell. In unserer Sprache also ein Digitaler Zwilling.
Jedenfalls weiß der Digitale Zwilling anhand seines Smart Contracts wie er produziert werden muss und welche Eigenschaften er hat.
Der Digitale Zwilling des Produkts wird unserer Maschine mitteilen, wie er produziert werden muss und welchen Weg er durch die Fertigung nimmt.
Nicht nur in der Automatisierungstechnik wird sich einiges ändern, sondern auch in den Administrationsabläufen. Menschen werden mit den Digitalen Zwillingen unserer Wertschöpfungsteilnehmer - Produkt, Werkzeug, Maschine, Material, Aggregat - zusammenarbeiten. Dazu müssen die Digitalen Zwillinge intelligent sein.
In diesem Sinne arbeitet die Smart Factory als Betriebssystem für die Produktion. Sie hat den Vorteil, dass sich alle Wertschöpfungsteilnehmern in beliebigen Konstellationen vernetzen und in die Zukunft schauen können. Sie können sich sozusagen selbst planen und den optimalen Weg durch die Produktion immer wieder neu berechnen und bestimmen. Dazu nutzen sie interne Smart Contracts, die nicht nur die Daten beinhalten, sondern auch ihre "DNA" (Softwareleute nennen das Algorithmen). Die Mitarbeiter des Produktionsteams erleben die intelligenten Digitalen Zwillinge wie Roboter für administrative Aufgaben, die ihnen bei der Planung der optimalen Auftragsreihenfolge und schnellen Beseitigung von Qualitäts- und Produktivitätsproblemen helfen.
Diese Intelligenz zu gestalten und in Betrieb zu nehmen ist eine der Hauptaufgaben der Smart Factory.